Forschungsschwerpunkte von Dr. Andrej Holm Wohnungspolitik, Stadterneuerung und Auswirkungen von steigenden Mieten
Aufgebauschte Stasi-Vorwürfe dienten wohl nur als Vorwand für die Entlassung von Staatssekretär Dr. Andrej Holm
Im Berliner Abgeordnetenhaus rumort es scheinbar mächtig. Ein guter Start sieht sicher anders aus. Die rot-rot-grüne Dreier-Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und DIE LINKE gibt es in Berlin erst wenige Wochen. Genau seit dem 8.Dezember 2016. Im Bundesland Thüringen besteht die rot-rot-grüne Landesregierung, bundesweit als erste rot-rot-grüne Regierungskoalition überhaupt, immerhin bereits seit 2014. Der Sozialwissenschaftler Dr. Andrej Holm (DIE LINKE) vom Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, nominiert von der Senatorin für Stadtentwicklung Katrin Lompscher (DIE LINKE), bekam am 13.Dezember 2016 seine Ernennungsurkunde als Staatssekretär für Bauen und Wohnen in Berlin. Dr. Andrej Holm wäre sicher fachlich die erste Wahl gewesen. Schon alleine deshalb, weil er sich seit längerer Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Sozialwissenschaften zum Beispiel mit Forschungsschwerpunkten wie steigende Mieten, Umfang, Struktur, Ursachen und Auswirkungen von Räumungsklagen, Studien zur Stadterneuerung, Wohnungspolitik und Untersuchungen zum Verlauf und Effekte von Wohnungsprivatisierungen ehemals öffentlicher Wohnungsbestände beschäftigt hat, so dass er wahrscheinlich deshalb am ehesten in der Lage gewesen wäre, vor allem praxistaugliche Konzepte gegen die zum Teil explosionsartig steigenden Mieten in der Hauptstadt Berlin zu entwickeln.
Dr. Andrej Holm ist seiner vom Regierenden Bürgermeister von Berlin Michael Müller beabsichtigten Entlassung durch seinen Rücktritt zuvor gekommen.
Verschiedenen Quellen ist zu entnehmen, dass die Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin Sabine Kunst, eine Parteifreundin des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Michael Müller, das Anstellungsverhältnis von Dr. Andrej Holm an der Humboldt-Universität zu Berlin gekündigt haben soll. Gegen die Kündigung soll es an der Humboldt-Universität massive Proteste gegeben haben, zumal die Begründung, Dr. Andrej Holm habe derzeit bei den Personalangaben hinsichtlich seiner Stasitätigkeit bei seiner Einstellung getäuscht, auf "sehr dünnem Eis" zu basieren scheint. Von 1989 bis 1994 sollen im Hochschulbereich der Humboldt-Universität zu Berlin, siehe Enzyklopädie Wikipedia, fast 3000 Wissenschaftler zumeist aus politischen, aber auch aus fachlichen oder strukturellen Gründen ausgeschieden sein. Wie der 1991 unter offensichtlich unzutreffenden Anschuldigungen abberufene Rektor der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. theol. Heinrich Fink dazu in seinen Erinnerungen an diese Zeit zum Ausdruck bringt, dienten die Stasi-Akten bis heute als angeblich unanfechtbarer moralischer Maßstab zur Neuvermessung der akademischen Landschaft Ost. So habe in der Humboldt-Universität zu Berlin "die Wende in der Wende" begonnen.
Eckart Kreitlow
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