Impressionen vom 10. Internationalen Graal-Müritzer Friedensfest 2013
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dr. Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE im Deutschen Bundestag, beim 10. Internationalen Friedensfest in Ostseebad Graal-Müritz:
"Die Gesellschaft verändern wir, wenn wir den Zeitgeist verändern!"
Seeheilbad Graal-Müritz. Der Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE im Deutschen Bundestag Dr. Gregor Gysi besuchte zum Abschluss seiner einwöchigen Sommertour durch Mecklenburg-Vorpommern am Samstag, dem 3.August 2013, das Seeheilbad Graal-Müritz, um an diesem Tag zu Beginn des 10. Internationalen Friedensfestes eine Rede zu halten. Übrigens der Titel "Seeheilbad" wurde der Gemeinde Graal-Müritz offiziell und feierlich im Jahre 1998 verliehen.
In seiner Rede ging Dr. Gregor Gysi vor allem auf die gegenwärtigen und künftigen Schwerpunkte in der politischen Arbeit der Partei DIE LINKE ein. Dr. Gysi sprach aber auch Erfolge an, die nicht zuletzt auf das Wirken der Linken zurückzuführen sind. So hätten sich zum Beispiel Ende der neunziger Jahre nur die Linken für die Einführung eines Mindestlohnes in der Bundesrepublik eingesetzt. Zu jener Zeit hätten sich nicht nur alle Parteien, sondern sogar noch die Gewerkschaften dagegen ausgesprochen.
Heute seien fast alle für die Einführung eines Mindestlohnes. Selbst in Teilen der CDU beginne ein Umdenken. Scharf kritisierte der Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE im Bundestag die unterschiedlichen Standards in der Bildungspolitik der einzelnen Bundesländer. In jedem Bundesland würden andere Lehrpläne gelten. Dieses noch aus der Kaiserzeit stammende System, in dem Bildungspolitik Sache der Bundesländer sei, wäre nicht mehr zeitgemäß und gehöre abgeschafft. Er wolle für Deutschland ein TOP-Bildungssystem.
Zur Rolle der SPD äußerte Dr. Gregor Gysi, wer wolle, dass die SPD wieder sozialdemokratisch werden solle, der müsse bei den Bundestagswahlen am 22. September 2013 die Partei DIE LINKE wählen. Die Schlussbemerkungen seiner beeindruckenden und inhaltsreichen Rede begann er mit dem Satz: "Die Gesellschaft verändern wir, wenn wir den Zeitgeist verändern!"
In der Rede zum Abschluss seiner "Ostseebädertour" in Graal-Müritz ging Dr. Gysi auch darauf ein, dass DIE LINKE gegen die Rente erst ab 67, gegen den Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan sowie für einen Stopp der Waffen- bzw. Rüstungsexporte sei und konsequent für eine Politik des Friedens eintrete.
Des Weiteren geisselte er die Leiharbeit als eine moderne Form der Sklaverei und den Missbrauch der Werkverträge. Im Gesundheitswesen, so Dr. Gysi, dürfe nicht die finanzielle Situation entscheiden, welche Ärztin oder Arzt die Patientin oder der Patient erhalte, sondern ausschliesslich die Art der Erkrankung.
Zu den Teilehmerinnen und Teilnehmern des 10. Internationalen Friedensfestes 2013 in Ostseebad Graal-Müritz gehörten auch Seine Exzellenz der Botschafter Ecuadors in Deutschland Jorge Jurado sowie der stellvertretende Leiter der kubanischen Botschaft in Deutschland Daciel Alfonso, die Geschäftsträgerin der Botschaft der Republik Nicaragua in Deutschland Karla Luzette Beteta Brenes und hochrangige diplomatische Vertreter der Bolivarischen Republik Venezuela.
Der stellvertretender Leiter der kubanischen Botschaft Daciel Alfonso verwies auf die jahrzehntelange Embargopolitik der USA gegen Kuba und dankte mit herzlichen Worten für die Spenden der Bürgerinnen und Bürger, die eine große Hilfe für die Menschen in seinem Land seien.
Des Weiteren erinnerte der stellvertretende Leiter der kubanischen Botschaft Daciel Alfonso an das Schicksal der fünf kubanischen Helden Antonio, Fernando, Gerardo, Ramón und René, bekannt auch als "The Cuban 5", "The Miami 5" oder "Los Cinco Héroes", die zu Unrecht bereits seit 15 Jahren wegen falscher Anschuldigungen in den USA inhaftiert sind und forderte deren unverzügliche Freilassung.
René González, einer der fünf in den USA inhaftiert gewesenen kubanischen Nationalhelden, wurde nach 15 Jahren unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen Haft in den USA freigelassen. Er konnte am 13. Mai 2013 nach Kuba ausreisen. Der Kampf um die Freilassung der restlichen vier kubanischen Nationalhelden der Cuban Five Antonio, Fernando, Gerardo und Ramón geht jedoch weiter. Jetzt erst recht!
Wer in diesen Tagen und Wochen als Linker Venezuela hört, denkt sicher sofort an den außerordentlich schmerzlichen Verlust durch den Tod des langjährigen Präsidenten der Bolivarischen Republik Venezuela Hugo Chávez am 5. März 2013.
Comandante Hugo Chávez Frías trat stets als ein glühender und unerschrockener Kämpfer für eine neue, gerechtere Welt ein und erwarb sich dafür zweifellos bleibende Verdienste.
Sein Ableben war nicht nur ein schmerzlicher Verlust für Venezuela, sondern für ganz Lateinamerika und weit darüber hinaus für die gesamte linke Bewegung in der Welt. Bei den Neuwahlen in Venezuela am 14. April 2013 wurde Nicolás Maduro zum Präsidenten der Bolivarischen Republik Venezuela gewählt.
Der Botschafter Ecuadors Jorge Jurado, der am 14. März 2011 offiziell sein hohes diplomatisches Amt in Deutschland antrat und zuvor an der Technischen Universität Berlin im Diplom-Studiengang Energie- und Verfahrenstechnik studierte, informierte in seinem Statement vor allem über die Investitionen seines Landes in die Bildung, die deutlich höher seien als in der BRD.
In Ecuador sei auch ein solides Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, vor allem indem man genau das Entgegengesetzte getan habe, wie es der Mainstream verlange. Im weiteren Verlauf seines Statements hob der Botschafter Ecuadors Jorge Jurado hervor, dass Ecuador allen Bürgerinnen und Bürgern aus allen Teilen der Welt Asyl garantierten, falls sie es benötigen sollten.
Mit einem eigenen Stand beim 10. Internationalen Graal-Müritzer Friedensfest am 3.August 2013 vertreten war auch die Tageszeitung junge Welt mit Chefredakteur Arnold Schölzel sowie weiteren Redakteurinnen und Redakteuren dieser Tageszeitung.
Der Leitgedanke für die Teilnahme des Volkstheaters Rostock mit einem Informationsstand am 10. Internationalen Friedensfest in Graal-Müritz war: "Kultur braucht Frieden, um gedeihen zu können. Umgekehrt wird ein Frieden um so brüchiger, je kulturärmer er ist".
Die Bundestagsabgeordnete und haushaltspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag Dr. Gesine Lötzsch ist beim Internationalen Friedensfest in Ostseebad Graal-Müritz regelmäßig anzutreffen. So auch am 3. August 2013 beim 10. Internationalen Graal-Müritzer Friedensfest.
Ebenso der Abgeordnete des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern und Sprecher der Landtagsfraktion DIE LINKE von Mecklenburg-Vorpommern für Kultur- und Integrationspolitik Dr. Hikmat Al-Sabty und die Bundestagsspitzenkandidaten der Partei DIE LINKE Steffen Bockhahn und Dr. Dietmar Bartsch, die mit vielen Bürgerinnen und Bürgern Gespräche führten.
So zum Beispiel sprach Dr. Hikmat Al-Sabty unter anderem mit dem politisch sehr vielseitig engagierten Bürger aus der Ernst-Barlach-Stadt Güstrow im Landkreis Rostock Timo Osmanski, der besonders die plattdeutsche Sprache liebt und diese gerne als lebendige Umgangssprache im Alltag an die Kinder und Erwachsenen vermitteln möchte.
Ein Höhepunkt des 10. Internationalen Friedensfestes war das Aufsteigen von weißen Tauben in den Himmel über Graal-Müritz. Dabei sang ein Chor von Kindern und Jugendlichen das Lied von der kleinen weißen Friedenstaube. Weiße Tauben gelten als Symbol des Friedens, spätestens jedoch seit der weltberühmte spanische Maler und Grafiker Pablo Picasso im Jahre 1949 sie als Friedenstaube für den Pariser Weltfriedenskongress gezeichnet hat.
→ Beitragsfertigstellung: 10. August 2013 -
Eckart Kreitlow
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