



29. Gedenkwanderung
Barth – Ribnitz-Damgarten am 1.Mai 2023
Gedenken in Barth am Ehrenmal und Abschlussveranstaltung am Rathaus Ribnitz
Mit dem Leitgedanken
„Gemeinsam gegen jede Form des Rechtsextremismus für ein friedliches Miteinander“
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riefen auch zum diesjährigen Gedenken an die Opfer des Faschismus der Norddeutsche Wanderbund,
die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Mecklenburg-Vorpommern und der Humanistische Verband Deutschland/Mecklenburg-Vorpommern
zur Teilnahme an der 29. Gedenkwanderung am 1.Mai 2023 von Barth nach Ribnitz-Damgarten auf.
Den Auftakt zur Wanderung bildete auch diesmal wieder eine Gedenkveranstaltung am Barther Ehrenmal
für die Opfer des Faschismus.
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Frau Elke Engelmann vom Förderverein Dokumentations- und Begegnungsstätte Barth e.V.:
"Wir wollen, dass die Welt wieder friedlich wird und so etwas nicht wieder geschehen kann!"
Barth. Am 1.Mai 2023 fand mittlerweile bereits die 29. Gedenkwanderung von Barth nach Ribnitz-Damgarten statt.
Auch in diesem Jahr begann sie wie in den Jahren zuvor mit einem ehrenden Gedenken am Barther Ehrenmal. Worte des ehrenden Gedenkens sprachen
Frau Elke Engelmann vom Förderverein Dokumentations- und Begegnungsstätte Barth e.V. und Genosse Johannes Scheringer, Mitglied der Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN BdA) sowie Genossin Christiane Latendorf, Vorsitzende der
Fraktion DIE LINKE im Kreistag Vorpommern-Rügen. Frau Engelmann vom Dokumentationszentrum Barth hob in ihrer Rede hervor, dass es besonders
zu würdigen sei, dass Menschen seinerzeit den Mut gehabt hätten, sich der SS entgegenzustellen.
Weiterhin führte sie aus: "Wir wollen, dass die Welt wieder friedlich wird und so etwas nicht wieder geschehen kann!".
Sie erwähnte auch, dass am Vortage Herr Esra Fried, der Enkel von Frau Hana Kassirer, die im KZ Barth von der SS umgebracht wurde, mit seinen
drei Söhnen aus Israel Barth besuchte, wo seine Großmutter umgebracht wurde.
Genosse Johannes Scheringer auf der Abschlusskundgebung der 29.Gedenkwanderung:
"Der Schwur von Buchenwald gilt für mich nach wie vor!"
Ribnitz-Damgarten. Am 1.Mai 2023 gegen 16 Uhr kamen die Wanderinnen und Wanderer der 29. Gedenkwanderung von Barth nach Ribnitz-Damgarten der
Vereinigung des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten M/V, des Humanistischen Verbandes Deutschland M/V und des Norddeutschen
Wanderbundes M/V an der Gedenktafel am Rathaus am Marktplatz unserer Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten an, wo auch eine Abschlussveranstaltung stattfand.
Der älteste Gedenkwanderer, der die gesamte etwa 34 Kilometer lange Strecke mit wanderte, war diesmal der 81-jährige Peter Latendorf.
Auch dieses Mal wurden wiederum Blumen und Blumengebinde unter der Gedenktafel niedergelegt, die dem Gedenken an den Todesmarsch der etwa 800 Frauen
des KZ-Außenlagers Barth gewidmet waren. Gleichzeitig sollte damit auch erneut nach nunmehr 78 Jahren an die mutigen und couragierten Ribnitzer
Bürgerinnen und Bürger am 1. Mai 1945 erinnert werden, die sich seinerzeit den SS-Schergen entgegenstellten und so die Ermordung der Frauen
verhinderten, die es bis dahin trotz aller während des Todesmarsches und der Zeit davor erlittenen Qualen und Torturen lebend geschafft hatten,
nachdem bereits viele von ihnen auf dem Todesmarsch entweder an Entkräftung starben oder von den SS-Schergen auf dem Todesmarsch von Barth nach
Ribnitz erschlagen oder erschossen wurden. Auf der Abschlussveranstaltung in Ribnitz-Damgarten sprachen der Bürgermeister der Bernsteinstadt
Ribnitz-Damgarten Herr Thomas Huth sowie Genosse Johannes Scheringer, Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN BdA) und Genossin Christiane Latendorf, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Kreistag Vorpommern-
Rügen, Worte des Gedenkens, aber auch der Erinnerung an die millionenfachen Schreckenstaten und Verbrechen des Faschismus.
Auch Worte der Mahnung, dass sich eine derartige Schreckensherrschaft nicht wiederholen möge, wurden in den kurzen Gedenkreden zum Ausdruck
gebracht. Genosse Johannes Scheringer hob in seiner Rede besonders hervor, dass für ihn der Schwur von Buchenwald nach wie vor uneingeschränkt
gelte, der da lautet:
"Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit
seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten
Kameraden, ihren Angehörigen schuldig."
Eckart Kreitlow
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